Fertigungsprozesse optimieren
Optimierte Fertigungsprozesse sind entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität. Doch der Weg dorthin erfordert klare Prozesse, Datenstrukturen und Analysefähigkeiten. In diesem Beitrag geben wir Ihnen einen umfassenden Überblick über den Idealzustand einer digitalisierten Fertigung, den aktuellen Status quo vieler Unternehmen, die Schritte zur digitalen Prozessanalyse und die Vorteile, die Sie erwarten können. Abschließend geben wir Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Thema Fertigungsprozessoptimierung.
Der Idealzustand: Digitalisierte Daten und Kennzahlen als Grundlage für den KVP
Der Idealzustand einer Fertigung, die digital optimiert wird, zeichnet sich durch die folgenden Merkmale aus:
- Zugriff auf Echtzeitdaten: Sämtliche Prozess- und Maschinendaten werden in Echtzeit erfasst und stehen digital zur Verfügung. Dies ermöglicht ein sofortiges Erkennen von Engpässen und Abweichungen.
- Kennzahlen (KPIs) für alle Prozesse: Wichtige Kennzahlen wie Durchlaufzeiten, Ausschussquoten oder Auslastungsgrade sind klar definiert und werden automatisiert erfasst. Das vereinfacht eine kontinuierliche Prozessverbesserung (KVP) und erlaubt präzise Rückschlüsse auf Optimierungspotenziale.
- Automatisierte Auswertung und Berichterstellung: Analyse- und Berichtstools liefern fortlaufend Handlungsempfehlungen.
Ein solcher Zustand erlaubt es, Produktionsprozesse agil und flexibel anzupassen und effizient auf Marktveränderungen zu reagieren. Unternehmen mit dieser Struktur sind in der Lage, kontinuierliche Optimierungen zu erzielen und im Wettbewerb entscheidende Vorteile zu sichern.
Status quo: Wo stehen Sie bei der Digitalisierung Ihrer Produktion?
Viele Unternehmen stehen in der Fertigung noch am Anfang ihrer Digitalisierung. So fehlt noch heute vielen Unternehmen die nötige Transparenz. Unser Kunde Foundation Wellness vergleicht diese Situation mit dem Spiel „Hau den Maulwurf“. Ein Problem wird gelöst, tauch aber in einer anderen Form wieder auf. Anstatt langfristig die richtigen Stellschrauben zu drehen, werden nur tagesaktuelle Probleme gelöst.
Eine gute Datengrundlage ist entscheidend, um Ihre Produktionsprozesse gründlich zu analysieren und zu bewerten. Durch eine detaillierte Prozessanalyse identifizieren Sie ineffiziente Abläufe und können gezielte Verbesserungsmaßnahmen einleiten.
Damit Sie fundierte Entscheidungen treffen können, die wirklich zur Optimierung Ihrer Fertigung beitragen, benötigen Sie umfassende und objektive Informationen. Sind die Ihnen zur Verfügung stehenden Daten ausreichend, um die Effizienz Ihrer Anlagen realistisch zu bewerten? Können Sie gezielt herausfiltern, welche Maschinen und Prozesse Verbesserungspotenziale aufweisen, um gezielt Maßnahmen einzuleiten?
Ein realistisches Bild könnte so aussehen:
- Datenintegration: Produktionsdaten werden zwar gesammelt, sind jedoch oft dezentral organisiert und nicht durchgängig in Echtzeit verfügbar.
- Fehlende Automatisierung: Datenauswertungen und Berichte werden noch manuell erstellt, was Fehlerquellen und Verzögerungen verursacht.
- Mangelnde Verknüpfung von Systemen: Verschiedene Abteilungen verwenden unterschiedliche Systeme, und eine vollständige Datentransparenz ist nicht gegeben.
Diese Hürden hemmen die Effizienz und das Wachstumspotenzial. Der Wechsel zu digital unterstützten Fertigungsprozessen wird jedoch immer wichtiger, da dies nicht nur die Qualität, sondern auch die Flexibilität erhöht.
Wo stehen Sie bei der Digitalisierung ihrer Fertigungsprozesse?
- Fehlt Ihnen eine klare Sicht auf Ihre Fertigungsprozesse, die das Identifizieren von Engpässen oder ineffizienten Bereichen erleichtern würde?
- Verfügen Sie über ausreichend fundierte Informationen, um objektive Entscheidungen zur Optimierung Ihrer Produktion zu treffen?
- Können Sie genau einschätzen, wie effizient Ihre Fertigungsanlagen arbeiten und wo Verbesserungspotenziale bestehen?
- Haben Sie die nötigen Daten, um Ursachen für Probleme oder Qualitätsabweichungen zu ermitteln und entsprechende Maßnahmen zur Behebung zu ergreifen?
- Verfügen Sie über eine Bewertungsgrundlage, um gezielt Verbesserungsinitiativen zu initiieren, zu verfolgen und ihren Erfolg zu messen?
Effiziente Datenanalysen und transparente Prozesse sind der Schlüssel zu einer modernen, wettbewerbsfähigen Produktion. Welche Schritte könnten Sie unternehmen, um Ihre Fertigung auf das nächste Level zu heben? Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Erstgespräch.
Schritte zur digitalen Analyse von Fertigungsprozessen in der Zukunft
Um den Status quo zu überwinden und die Fertigungsprozesse langfristig digital zu analysieren und zu optimieren, sind die folgenden Schritte sinnvoll:
- Analyse und Bewertung des aktuellen Reifegrades: Der erste Schritt ist eine Bestandsaufnahme des Ist-Zustands. Dies umfasst die Identifikation vorhandener Systeme, Datenquellen und digitaler Kompetenzen.
- Erarbeitung eines Digitalisierungsplans: Mit der Analyse im Hintergrund können konkrete Ziele gesetzt und ein Umsetzungsplan erstellt werden. Dieser Plan sollte kurzfristige Maßnahmen (z. B. Datenerfassung in Echtzeit) sowie langfristige Schritte enthalten.
- Schulung und Qualifizierung der Mitarbeiter: Die besten Systeme helfen wenig, wenn sie nicht effizient genutzt werden. Durch Schulungen und Weiterbildungen sollten Mitarbeiter die notwendige Datenkompetenz und das Verständnis für digitale Prozesse erhalten.
- Einführung eines MES Systems und Vernetzung der Maschinen: Die Implementierung eines MES Systems (Manufacturing Execution System) sorgt dafür, dass Produktionsdaten zentralisiert und vernetzt verfügbar sind.
- Nutzung von Analyse- und Reporting-Tools: Der Einsatz von Dashboards, KPIs und Reporting-Tools ermöglicht eine schnelle Übersicht und gezielte Prozessanpassungen.
- Kontinuierliche Überprüfung und Anpassung des Prozesses: Die Digitalisierung ist kein einmaliges Projekt. Regelmäßige Reviews sind notwendig, um neue Herausforderungen zu bewältigen und weitere Optimierungsmöglichkeiten zu identifizieren. Daher empfiehlt es sich die Analysen in den KVP Prozess zu integrieren.
Exkurs: Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)
Der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) ist eine Philosophie, die darauf abzielt, Perfektion durch kontinuierliche, kleine Verbesserungen zu erreichen. Der PDCA-Zyklus (Plan-Do-Check-Act) ist ein zentrales Instrument zur Qualitätskontrolle und -verbesserung im KVP.
Durch die Implementierung des KVP können Unternehmen folgende Vorteile erzielen:
- Kontinuierliche Optimierung der Produktionsprozesse
- Steigerung der Effizienz
- Höhere Produktivität
- Verbesserte Prozessqualität
- Stärkere Wettbewerbsfähigkeit
Implementierung und Vorteile des KVP
Die Implementierung des KVP bietet zahlreiche Vorteile, darunter die Steigerung der Produktivität, die Verbesserung der Prozesstreue und die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit. Produktionskennzahlen sind dabei ein wichtiges Werkzeug, um den Fortschritt zu überwachen und kontinuierliche Verbesserungen zu erzielen.
Der Einsatz von Produktionskennzahlen ermöglicht ein effektives Benchmarking und die Identifikation von Verbesserungspotenzialen. Durch die kontinuierliche Überwachung und Analyse der Produktionskennzahl und anderer Kennzahlen in der Produktion können Unternehmen ihre Produktionsprozesse gezielt optimieren und die Effizienz steigern.
Die Schlüsselrolle des MES im kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP)
Ein Manufacturing Execution System (MES) spielt eine zentrale Rolle im kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP), indem es umfassende Echtzeitdaten zu Produktionsabläufen bereitstellt und diese für eine fortlaufende Optimierung nutzt. Mit einem MES können Unternehmen detaillierte Informationen zu:
- Maschinenauslastung,
- Produktionsgeschwindigkeit,
- Qualitätskennzahlen
- und Ressourcenverbrauch erfassen.
Diese Daten liefern wertvolle Einblicke, um Engpässe und Ineffizienzen frühzeitig zu erkennen und gezielt Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten. Durch die digitale Erfassung und Analyse dieser Daten unterstützt das MES das Erreichen von höherer Effizienz, niedrigeren Ausschussquoten und besserer Ressourcennutzung – wesentliche Faktoren für einen erfolgreichen KVP. Ein MES-System schafft somit die Basis für datenbasierte Entscheidungen, die dem Unternehmen helfen, flexibel und agil auf Marktanforderungen zu reagieren und kontinuierlich die Produktivität zu steigern.
Wie können Sie die Effizienz Ihrer Fertigung bewerten?
Die Messung der Effizienz von Produktionsprozessen ist entscheidend, um Verbesserungspotenziale zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zur Optimierung zu entwickeln. Produktionskennzahlen (KPIs) spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie ermöglichen es Ihnen, die Leistung Ihrer Prozesse zu überwachen und zu steuern und somit die Effizienz Ihrer Produktion kontinuierlich zu verbessern.
Diese Produktions-KPIs bieten Ihnen wertvolle Einblicke in die Effizienz Ihrer Produktionsprozesse:
- Overall Equipment Effectiveness (OEE)
- Netto-Gesamtanlageneffektivität (NEE)
- Overall Operations Effectiveness (OOE)
- On-time-in-full (OTIF)
- Ausschussquote
Diese KPIs helfen Ihnen, die Leistung Ihrer Maschinen und Anlagen zu bewerten und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung zu entwickeln.
Vorteile der digitalen Analyse in der Fertigung
Die digitale Analyse und Optimierung der Fertigungsprozesse bietet eine Vielzahl von Vorteilen:
- Verbesserte Produktqualität durch Überwachung und Analyse der Produktionsdaten in Echtzeit.
- Kostenreduktion durch Minimierung von Ausschuss und optimierte Ressourcennutzung.
- Erhöhte Flexibilität durch schnellere Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen und Kundenanforderungen.
- Effizienzsteigerung durch die Automatisierung repetitiver Aufgaben und besseres Zeitmanagement.
- Datengetriebene Entscheidungen für eine bessere strategische Planung und realistischere Produktionsprognosen.
Insgesamt steigert die Digitalisierung der Produktionsanalyse die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des Unternehmens erheblich.
Case Study: Foundation Wellness – Produktionskennzahlen systematisch verbessern
Überblick: Foundation Wellness, ein führender Hersteller von Fußpflegeprodukten in den USA, stand vor der Herausforderung, die Transparenz und Effizienz in der Fertigung zu verbessern. Der vorherige, manuelle Datenaufzeichnungsprozess machte es schwer, Engpässe zu erkennen und langfristige Optimierungen umzusetzen. Durch die Einführung des Manufacturing Execution Systems MES FLEX gelang Foundation Wellness der Wandel hin zu datenbasierter Produktionssteuerung und nachhaltiger Prozessverbesserung.
Arbeitsweise vor der Einführung des MES
Ausgangssituation und Herausforderungen: Vor der Einführung des MES kämpfte Foundation Wellness mit einer „Hau den Maulwurf“-Strategie – tägliche Probleme wurden ad hoc gelöst, ohne tiefgreifende Ursachenanalyse. Manuelle Datenerfassung und fehlende Echtzeit-Transparenz führten zu ineffizienten Prozessen und verlangsamten Entscheidungen. Eric Jarvis, Director of Operations, beschreibt die Situation so: „Ohne Daten spielt man oft ‚Haul den Maulwurf‘ – man löst nur das Tagesproblem, anstatt langfristige Lösungen zu finden.“
Echtzeit-Datenerfassung und Visualisierungen
Lösungsansatz: Mit MES FLEX, das auf Echtzeit-Datenerfassung und Visualisierungen setzt, schaffte es Foundation Wellness, die Übersicht über Produktionslinien zu verbessern und die Hauptursachen für Ausfallzeiten systematisch zu erfassen. Die Implementierung verlief schrittweise, wobei Vertrauen aufgebaut und das Team geschult wurde. Das MES ermöglichte es den Teams:
- Daten effizient zu nutzen,
- schnelle Reaktionen auf Probleme zu gewährleisten
- Schwachstellen zu identifizieren mit Auswertungen und KPIs,
- gezielt Optimierungspotenziale zu realsieren
- und die Produktionsabläufe langfristig zu verbessern.
Impact auf die Kennzahlen in der Produktion
Innerhalb des ersten Jahres nach der Einführung des MES erzielte Foundation Wellness eine bemerkenswerte Verbesserung der Gesamtanlageneffektivität (OEE) von 77 % auf 85 %. Die Ausschussrate konnte zudem von 4 % auf 3 % gesenkt werden. Die Echtzeit-Datenübersicht ermöglichte eine effizientere Betriebsführung, da Führungskräfte und Mitarbeitende zeitnah auf Produktionsprobleme reagieren konnten.
Eric Jarvis fasst die Auswirkungen zusammen: „Mit den richtigen Informationen können wir unsere Produktion sicher und effektiv steuern.“
Erfolgsfaktoren für die erfolgreiche Einführung
Die erfolgreiche Implementierung des MES beruhte auf einer starken Einbindung des Teams und der klaren Kommunikation der Vorteile. Durch die Einführung von täglichen und schichtweisen Datenanalysen schuf Foundation Wellness eine datengestützte Kultur, die die Effizienz nachhaltig steigerte. Auch das schrittweise Einführen des Systems sorgte für breite Akzeptanz und reduzierte die Umstellungsprobleme.
Fazit: Foundation Wellness zeigt, wie ein Manufacturing Execution System Fertigungsprozesse durch höhere Transparenz und eine datenbasierte Kultur optimieren kann. Die Erfolgsgeschichte verdeutlicht, dass eine strategische Herangehensweise an die Digitalisierung und die Einbindung der Mitarbeitenden essenziell für eine erfolgreiche Prozessoptimierung sind. Unternehmen, die ihre Produktion zukunftssicher gestalten wollen, können von den Erfahrungen von Foundation Wellness profitieren und so ähnliche Effizienzgewinne erzielen.
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Zusammenfassung
Die Optimierung von Fertigungsprozessen durch digitale Analyse ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für moderne Unternehmen. Der Weg vom Status quo hin zum Idealzustand erfordert klare Zielsetzungen, qualifizierte Mitarbeitende und die Implementierung digitaler Werkzeuge. Foundation Wellness zeigt, dass der Einsatz eines Manufacturing Execution Systems (MES) Unternehmen in die Lage versetzt, ineffiziente Prozesse zu identifizieren, in Echtzeit auf Probleme zu reagieren und langfristige Verbesserungen zu erzielen. Unternehmen, die sich diesen Herausforderungen stellen, profitieren von Effizienzgewinnen, Flexibilität und einer nachhaltig verbesserten Produktqualität.