Effiziente Prozesssteuerung mit dem Andon-System
In diesem Beitrag erhalten Sie einen Überblick über das sogenannte Andon-System. Es handelt sich um ein Schlüsselelement des Lean Manufacturing, welches die Produktion insbesondere beim visuellen Management unterstützt. Das visuelle Ampelprinzip eines Andon-Systems ist in der SAP I40 Popup Factory in Walldorf installiert, vernetzt durch die FORCAM Lösung EDGE CONNECT. Hier erhalten Sie einen generellen Überblick über Andon, die Entstehung, Grundlagen, Anwendungsbereiche und die Bedeutung für den kontinuierlichen Verbesserungsprozess.
Ein modernes Produktionsumfeld mit Andon-System
Entwicklung: Wie entstand Andon?
Das Andon-System ist ein integraler Bestandteil des Toyota-Produktionssystems (TPS), heutzutage unter dem Begriff Lean Manufacturing bekannt. Im Kern beruht Lean Manufacturing darauf, Verschwendung zu eliminieren, Qualität zu verbessern und Produktivität zu steigern, indem im gesamten Fertigungsprozess auf einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) gesetzt wird.
Andon stammt aus dem Japanischen und bedeutet (Papier-)Lampe. Andon in der Produktion entstand, um Probleme sofort sichtbar zu machen. Die Produktionsmitarbeiter konnten dem Management manuell schnell signalisieren, wenn es zu Engpässen, Qualitätsproblemen oder einem Maschinenausfall kam. Durch an den Maschinen installierte Andon-Lampen konnte die Aufmerksamkeit durch visuelle und akustische Signale auf diesen Bereich gelenkt werden.
Im Verlauf der Zeit entwickelte sich das System weiter und wurde durch digitale Hilfsmittel ergänzt. Dazu zählen eine softwareseitige Anbindung, Anzeigetafeln sowie Bildschirme. So wurde Andon weiter verbessert und kann die Kommunikation in der Produktion und die Behebung von Problemen noch effizienter gestalten.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Verantwortliche erhalten in Echtzeit Rückmeldung aus der Produktion,
- wodurch die Reaktionsfähigkeit signifikant gesteigert wird
- und insgesamt Störzeiten deutlich reduziert werden können.
Das Andon-System verstehen: Grundlagen und Funktionsweise
In der Fertigungsindustrie macht ein digital gesteuertes visuelles Andon-Kontrollsystem Probleme und Engpässe in Echtzeit sichtbar. Signallampen oder digitale Anzeigen zeigen Störungen an. Andon erfasst und kommuniziert Probleme schnell, unterstützt Fabrikteams in ihrer Reaktionsfähigkeit und trägt insgesamt zur kontinuierlichen Verbesserung der Produktionsprozesse bei.
Ein Andon-System umfasst die folgenden Bestandteile:
- Kommunikationssystem
- Andon-Boards
- Andon-Lampen
- Andon-Cords und Not-Aus-Schalter
Kommunikationssystem
Das Kommunikationssystem befasst sich mit der schnellen und zuverlässigen Übertragung von Informationen in Echtzeit. Über verschiedene Kommunikationskanäle werden die Informationen an die relevanten Mitarbeiter übertragen, sodass diese auf operativer Ebene gelöst werden können.
Dazu sollten Eskalationsprozesse klar definiert sein. Alle Teammitglieder müssen das selbe Verständnis haben, wie auf Andon-Signale reagiert werden muss. Wird auf operativer Ebene keine Lösung gefunden, benötigt es eine hierarchische Eskalation und einen vordefinierten Eskalationspfad. Nur so können Probleme effizient gelöst werden.
Für die kontinuierliche Verbesserung müssen die Betriebszustände, insbesondere gewollte und ungewollte Stillstände, protokolliert und dokumentiert werden. So entsteht eine objektive Datengrundlage, um beim KVP die richtigen Stellschrauben zu betätigen. Ein Teil des Kommunikationssystems ist, dass diese Informationen auch über andere Systeme zur Verfügung gestellt werden.
Zusammenfassend besteht das Kommunikationssystem aus:
- Echtzeitkommunikation
- Mehrkanaliger Kommunikation
- Eskalationsprozesse
- Protokollierung und Dokumentation
- Integration mit anderen Systemen
Wesentlicher Bestandteil eines Andon-Systems sind visuelle Warnsignale zur sofortigen Reaktion
Andon Lampe: Zustand der Produktion im Blick
Ein zentraler Bestandteil eines Andon-Systens ist die Andon-Lampe. Diese signalisiert in Form von unterschiedlichen Farben die Betriebszustände von Produktionslinien oder Maschinen. Dabei kann diese entweder manuell oder automatisch ausgelöst werden.
Mit dem Ampelschema werden die Betriebszustände in den drei bekannten Farben grün, gelb, und rot dargestellt und fördern die visuelle Echtzeit-Kommunikation im Produktionsprozess. Das Ampelschema sorgt in besonderer Weise für die schnelle Erkennung des Betriebszustands von Maschinen und Produktionslinien.
- Ein grünes Signal signalisiert den normalen Betriebszustand.
- Ein gelbes Signal weist auf benötigte Anpassungen oder die Anforderung von Hilfe hin.
- Ein rotes Signal bedeutet, dass die Produktion gestoppt ist oder eine Störung vorliegt.
Die Warnleuchten sollten so positioniert sein, dass diese gut erkennbar sind und die Aufmerksamkeit sofort auf denjenigen Bereich gelenkt wird, in dem ein Problem besteht.
Andon-Cords und Not-Aus-Schalter
Andon-Cords, auch bekannt als Reißleinen, sind von Produktionsmitarbeitern bedienbare Bänder, die bei Entdeckung eines Problems gezogen werden, um Unregelmäßigkeiten zu eskalieren. Durch das Ziehen eines Andon-Cords wird der Produktionsprozess angehalten. Dies ermöglicht eine sofortige Problemanalyse und verhindert die Weiterproduktion fehlerhafter Produkte.
Not-Aus-Schalter spielen eine ähnliche Rolle wie Andon-Cords und dienen als Kontrolleinrichtung. Sie ermöglichen es den Mitarbeitern, bei Bedarf sofort einzugreifen und die Produktion zu stoppen. Dies kann entscheidend sein, um schwerwiegende Sicherheitsprobleme zu erkennen oder erhebliche Produktionsfehler zu vermeiden.
Andon-Boards als Informationszentrale
Andon-Cords, auch bekannt als Reißleinen, sind von Produktionsmitarbeitern bedienbare Bänder, die bei Entdeckung eines Problems gezogen werden, um Unregelmäßigkeiten zu eskalieren. Durch das Ziehen eines Andon-Cords wird der Produktionsprozess angehalten. Dies ermöglicht eine sofortige Problemanalyse und verhindert die Weiterproduktion fehlerhafter Produkte.
Unterschied zwischen Andon-Lampe und Andon-System
Oft wird die Andon-Lampe mit dem Andon-System gleichgesetzt. Jedoch ist die Andon-Lampe nur ein Bestandteil als Signal an der Maschine oder Produktionslinie. Zum Andon-System gehören weitere Aspekte wie das Kommunikationssystem und die kontinuierliche Verbesserung der Produktionsprozesse.
Kurz: Ein Andon-System geht weit über eine Andon-Lampe hinaus.
Anwendungsbereiche in der Produktion
Die FORCAM ENISCO GmbH ermöglicht es, bestehende Maschinen mit Andon-Lampen für einen SAP Production Process Designer nachzurüsten. Erfahren Sie im Folgenden mehr darüber.
Andon-Systeme sind äußerst vielseitig und können in einer Vielzahl von Produktionsumgebungen eingesetzt werden. Sie bieten sowohl visuelle Signale als auch Kommunikationsmöglichkeiten, die zur Qualitätssicherung und kontinuierlichen Verbesserung beitragen.
Das Ampelprinzip mit Andon-Lampen mit Zustandsmeldungen in dem bekannten Farbschema ist in der SAP Industry 4.0 Popup Factory in Walldorf in einer Modell-Produktionslinie installiert. Digital vernetzt sind die Andon-Lampen durch die FORCAM Lösung EDGE CONNECT.
Kontinuierliche Verbesserung mit Andon
Andon-Systeme unterstützen die Prozessoptimierung entlang der Prinzipien von Lean Production. Ein Andon-System erfasst Probleme und Engpässe in der Produktion effizient. Neben der schnellen Reaktion werden wertevolle Daten für zukünftige Optimierungen gewonnen.
Ein Einblick in die Produktion mit nachhaltiger Wirkung: Fabrikteams können durch die Datenanalysen Probleme identifizieren, lösen und die Gesamteffizienz langfristig verbessern.
Integration in digitale Fertigungsumgebungen
In der modernen und vernetzten Industrie ist die Integration von Andon-Systemen in digitale Produktionsumgebungen entscheidend. Eine solche Integration optimiert die Vorteile eines Andon-Systems weiter: Die digitale Integration ermöglicht eine sofortige Fehlererkennung in Echtzeit und reduziert Ausfallzeiten weiter. Die Effizienz in der Produktion wird weiter erhöht.
Zusammenfassung
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Andon-Systeme einen wesentlichen Bestandteil moderner Produktionsumgebungen darstellen. Sie tragen zur Effizienz, Qualität und kontinuierlichen Verbesserung bei, indem sie visuelle Signale und Kommunikationsmöglichkeiten bieten, die die Reaktionsfähigkeit bei Produktionsproblemen enorm beschleunigen.
Letztendlich trägt ein digital implementiertes Andon-System dazu bei, die Produktivität wesentlich zu steigern, die Qualität weiter zu verbessern und eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung weiter voranzubringen.