Höhere Effizienz im Presswerk erzielen
Warum ein Manufacturing Execution System (MES) in einem Presswerk besonders wichtig ist
In Presswerken arbeiten Maschinen im Wert von vielen Millionen Euro – ob im Automobilbau, in der Luft- und Raumfahrt oder in der Zulieferindustrie. Jede Minute Stillstand verursacht nicht nur Produktionsverzögerungen, sondern enorme Kosten.
Um ungewollte Stillstände möglichst gering zu halten und am besten auszuschließen, liegt die Lösung in einem modernen Manufacturing Execution System (MES). Es orchestriert das Zusammenspiel von Maschine, Werkzeug, Material, Logistik und Mensch und sorgt für Transparenz und Effizienz.
Was die Arbeit in einem Presswerk besonders macht
„In einem Presswerk ist die Komplexität der Fertigung besonders hoch“, erklärt Markus Czech, Business Consultant bei FORCAM ENISCO. „Deshalb brauchen gerade Produktionsleiter von Presswerken größte Transparenz, damit sie jederzeit wissen, welche Linie stabil läuft und wo Handlungsbedarf besteht.“
Hinzu kommt: „In einem Presswerk ist es vor allem sehr laut“, erklärt Markus Czech weiter. „Die Mitarbeiter sind alle mit Gehörschutz und schnittfesten Handschuhen ausgestattet. Es ist ein sehr anstrengendes Arbeiten.“
Das wiederum bedeutet besondere Anforderungen an eine MES Software, die zum Einsatz kommt. „Die Softwaresysteme, die in einem Presswerk zum Einsatz kommen, müssen – kurz gesagt – ,simple and easy´ sein“, erklärt Markus Czech weiter. „Ein Pressen-Team muss die Software schnell und mit wenigen Unterschritten bedienen können.“ Bedeutet: Alles muss möglichst in einer Oberfläche mit großen Tasten nutzbar sein.
Was den Prozess in einem Presswerk besonders macht
Auch die Herausforderungen an den Prozess in einem Presswerk sind vielfältig. Markus Czech: „Bei jedem Auftrag muss es ein reibungsloses Zusammenspiel von Menschen, Einzelmodulen des Pressensystems, dem Werkzeug, dem gelieferten Material und den Umgebungsbedingungen geben.“
Beispiel: Bei jedem Pressenhub treffen unterschiedliche Toleranzfelder aufeinander. Manche Toleranzen sind sehr sehr eng: Würde beispielsweise ein normales Kopfhaar in der Pressform liegen, würde das Produkt – zum Beispiel eine Autotür – später einen Riss aufweisen.
Solche Herausforderungen muss ein MES meistern helfen.
Stillstände in Presswerken verstehen – und dauerhaft reduzieren
Stillstände gehören zu den größten Effizienzbremsen in der Produktion. Mit der Lösung MES FLEX können sie nicht nur erfasst, sondern auf bis zu fünf Ebenen detailliert klassifiziert werden. So stellt MES FLEX sicher, dass OEE-Vergleiche zwischen zwei Anlagen oder Werken auf belastbaren und vergleichbaren Daten beruhen. Damit wird aus der OEE ein echtes Werkzeug zur Prozessoptimierung.
Ein Beispiel aus der Praxis: In einer Fertigungslinie traten wiederholt ungeplante Unterbrechungen beim Behälterwechsel auf. Erst die Analyse durch das Manufacturing Execution System machte Folgendes sichtbar:
Es lagen keine längeren und zusammenhängenden Stillstände vor, sondern viele kurze und wiederkehrende Unterbrechungen in dem betroffenen Bereich. Eine gezielte KVP-Maßnahme gestaltete diese Prozesse unterbrechungsfrei, das MES meldete für den Behälterwechsel in kurzer Zeit eine signifikante Effizienzsteigerung.
Nur, wer die Kennzahl OEE richtig nutzt, optimiert Prozesse
Fabrikteams in vielen Betrieben, auch in Presswerken, setzen auf die Kennzahl Gesamtanlageneffektivität OEE (Overall Equipment Effectiveness). Doch nur die richtige Nutzung der OEE ein modernes Manufacturing Execution System macht die OEE wirklich aussagekräftig.
Denn entscheidend ist, wie die drei OEE-Dimensionen Verfügbarkeit, Leistung und Qualität im jeweiligen Unternehmen definiert sind. „Ein MES muss es den Teams im Presswerk ermöglichen, diese Parameter präzise zu kategorisieren – nur dann werden OEE-Vergleiche zwischen Anlagen und Werken wirklich belastbar“, betont Markus Czech.
Beispiel, um Parameter präzise zu kategorisieren:
- Ist eine TÜV-Prüfung eine geplante Instandhaltung oder eine ungeplante Unterbrechung?
- Zählt Werkzeugeinarbeitung zur Produktionszeit oder zur Stillstandszeit?
Rüstzeiten optimieren: Mehr Produktivität im Presswerk
Ein oft unterschätzter Hebel für höhere Effizienz liegt im Rüstprozess. Mit MES FLEX lassen sich Rüstzeiten blockweise analysieren und durch SMED-Methoden (Single-Minute Exchange of Die) gezielt verkürzen.
Das Ergebnis: Werden Rüstzeiten beispielsweise von 60 auf 50 Minuten reduziert, dokumentiert das MES die Optimierung schwarz auf weiß – ein klarer Vorteil für kontinuierliche Verbesserungsprozesse im Presswerk.
Shopfloor-Transparenz in Echtzeit
Der Shopfloor ist das Herzstück jedes Presswerks. Ein modernes Manufacturing Execution System bietet maximale Transparenz:
- intuitive Terminals mit großen Buttons
- farblich codierte Statusdiagramme für Produktionsbesprechungen
- Dashboards, die sofort zeigen, wo eine Linie stabil läuft und wo Handlungsbedarf besteht
„Shopfloor-Transparenz in Echtzeit ist die Basis für jede nachhaltige Effizienzsteigerung im Presswerk“, so Markus Czech.
MES FLEX im Einsatz in Presswerken: Der Schlüssel zu stabilen Prozessen
Ein modernes MES wie MES FLEX von FORCAM ENISCO vernetzt alle relevanten Datenquellen eines Presswerks, wertet sie in Echtzeit aus und visualisiert sie übersichtlich. So lassen sich Störungen sofort erkennen, analysieren und gezielt beheben.
Die Besonderheit: MES FLEX deckt die komplette Prozesskette einer Pressenlinie ab – von der Presse selbst über Coil-Material und Fördertechnik bis hin zu Werkzeugen und organisatorischen Abläufen.
Offene Schnittstellen für flexible Presswerke
Ein weiterer Vorteil von MES FLEX liegt in seiner Systemoffenheit.
- „Southbound“ kommuniziert es mit den Maschinensteuerungen.
- „Northbound“ integriert es nahtlos in ERP-Systeme wie SAP. Dank des modularen Aufbaus können Presswerke das System flexibel erweitern und Schritt für Schritt digitalisieren.
Fazit: MES als Fundament für das Presswerk der Zukunft
Wer die Effizienz seiner Presswerke steigern will, braucht mehr als nur Maschinenlaufzeiten. Entscheidend sind Prozessverständnis, Datenklarheit und kontinuierliche Verbesserung.
Ein modernes Manufacturing Execution System wie MES FLEX liefert dafür die Grundlage:
- präzise Datenerfassung in Echtzeit,
- klare OEE-Kategorisierung,
- detaillierte Analyse von Stillständen und Rüstzeiten,
- volle Transparenz auf dem Shopfloor.
„Genau das benötigen Teams in Presswerken. Und genau das liefert unser Manufacturing Execution System MES FLEX und macht das Presswerk fit für die Zukunft“, fasst Markus Czech zusammen.