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Fertigungstransparenz in Echtzeit – mit einem veredelten Infor LN

Veröffentlicht am: · Aktualisiert am: · 8 min Lesezeit

Warum Infor LN mit einem MES veredeln?

ERP Systeme decken unternehmensweite Geschäftsprozesse über verschiedene Fachbereiche wie z.B. Einkauf, Finanzwesen und Vertrieb ab. Sie erlauben die effiziente Steuerung und Analyse von Geschäftsprozessen auf der Ebene des Unternehmens.  Je nach Komplexität und Vielfalt der Geschäftsprozesse kommen in den Unternehmensbereichen entweder spezialisierte Module der ERP Anbieter oder spezialisierte Systeme zum Einsatz, welche wiederum mit dem ERP verknüpft werden.

Die Produktion zeichnet sich häufig durch Vielfalt und Komplexität der Prozesse, sowie besondere Anforderungen an die Nutzbarkeit der Systeme aus. Um diese Anforderungen abzudecken und eine effiziente, robuste und nachhaltige Steuerung der Produktion, sowie kontinuierliche Verbesserung der Prozesse zu erreichen, werden sogenannte Manufacturing Execution Systeme (MES) in Verbindung mit und ergänzend zum ERP eingesetzt. Sie verknüpfen Geschäftsprozesse mit den technischen Prozessen in der Fertigung. Ohne MES verzögert sich der Informationsfluss in der Produktion, Entscheidungen können nur verspätet getroffen werden, und die Agilität und Effizienz der Produktion ist eingeschränkt.

Diese Informationslücke kann durch eine Integration eines MES-Systems behoben werden und bietet Unternehmen vielseitige Mehrwerte. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie durch die Integration von Infor MES powered by FORCAM in Ihrem Infor LN Fertigungstransparenz in Echtzeit erhalten und Prozesse Ende-zu-Ende denken und abbilden können – mit Mehrwert für eine Vielzahl an Stakeholdern.

Wir sehen das Problem – ERP – Rein in die Blackbox

Ohne den Echtzeit Informationsfluss aus der Fertigung, entsteht eine Blackbox in der Produktion. Aus dieser ergeben sich mehrere Herausforderungen, welche näher betrachtet werden.

Verspätet Informationen: Nach Veröffentlichung eines Fertigungsauftrags werden, ohne den Einsatz eines MES bzw. einer Betriebsdatenerfassung, keine weiteren Informationen bis zum Abschluss dessen gesammelt. Das Unternehmen, die Mitarbeiter und Kunden erhalten Information zum Fertigungsstand bzw. Liefertermin nur verspätet.

Mangelnde Transparenz: Fehlt Schlüsselinformationen über den aktuellen Fertigungsstatus, die Perspektive, inwiefern der Produktionsplan erfüllt werden wird, welche Abweichungen existieren – die z.B. durch Umplanung aufgelöst werden könnten, wird ein möglicherweise wesentlicher Teil des wirtschaftlichen Potenzials der Fertigung verschenkt. Besonders relevant ist dies im Fall von kleinen Losgrößen und großen Produktportfolios.

Kaum Verbesserung der Produktionsprozess: Ohne Transparenz der historischen und aktuellen Performance in der Fertigung können relevante Verbesserungspotenziale nur schwierig identifiziert und ihr Erfolg kaum gemessen werden. Der kontinuierliche Verbesserungsprozess bleibt unter seinen Möglichkeiten.

Mangelnde Agilität: Die Bearbeitung des Fertigungsauftrages muss nach Plan laufen, um das Lieferdatum zu gewährleisten. Unerwartete Probleme und Störungen werden ohne MES jedoch nicht berücksichtigt.

Fehlende Informationen: Werden in der Produktion Daten zum Produktionsprozess nicht aufgezeichnet, fehlen diese, um eine bessere, trennschärfere Rückverfolgbarkeit der Produkte zu ermöglichen. Rückrufe können nicht eingegrenzt werden, wodurch diese unter Umständen extrem hohen Kosten und Aufwand nach sich ziehen.

Motivation: Warum ein MES-System einführen?

Die Motivation einer Integration von Infor LN mit Infor MES powered by FORCAM können vielseitig sein. Zentrale Fragestellungen, die durch das FORCAM Produkt Infor MES adressiert und gelöst werden, sind die folgenden:

  • Wie verlässlich ist Ihre Produktionsplanung ohne aktuelle Rückmeldung aus der Produktion?​
  • ​Wie transparent ist Ihre Produktion? Wie identifizieren Sie Verbesserungspotenziale für einen zielgerichteten kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP)? ​
  • ​Wie effizient ist Ihre Produktion tatsächlich? Haben Sie die wesentlichen Potenziale bereits ausgeschöpft?​
  • ​Wie agil ist ihre Produktion, um auf Ausfälle von Maschinen und neue / veränderte Kundenaufträge zeitnah zu reagieren?​
  • Wie nachhaltig ist ihre Produktion? Welchen CO₂-Fußabdruck hinterlässt Ihre Produktion?

Fertigungstransparenz in Echtzeit erhalten

Durch die folgenden Schritte gelingt die Veredelung von Infor LN durch Echtzeit-Fertigungstransparenz:

  • Schritt 1: Erfassung von Daten aus der Fertigung
  • Schritt 2: Anreicherung durch validen Fertigungskontext erzeugt belastbare Information
  • Schritt 3: Digitale Abbildung von Produktionsprozessen auf Basis dieser Information erzeugt Transparenz und Wissen über den Stand der Produktion
  • Schritt 4: Datenaustausch zwischen MES und ERP System ermöglicht bessere Entscheidungen von operativer bis strategischer Ebene zu treffen

Schritt 1: Erfassung von validierten und kontextualisierten Daten

Im ersten Schritt werden Betriebsdaten und Maschinendaten mit geringem Aufwand im laufenden Betrieb erfasst. INFOR MES powered by FORCAM enthält in jeder Ausprägung die Anbindung der Maschinenarbeitsplätze. Die Herausforderung liegt darin, heterogene Maschinenparks, d.h. Maschinen unterschiedlicher Hersteller mit unterschiedlichen Maschinensteuerungen, in kurzer Zeit, mit akzeptablem Aufwand und auf robuste Art und Weise anzubinden, ohne dabei die Produktion zu stören.

Schritt 2: Anreicherung durch validen Fertigungskontext erzeugt belastbare Information

Die Validierung und Kontextualisierung der erfassten Daten erfolgt in der FORCE MES FLEX (Infor MES powered by FORCAM) bereits auf der Fertigungsebene. Beim Durchlaufen eines integrierten Regelwerks werden die zu verarbeitenden Informationen validiert und, je nach Konfiguration des jeweiligen Systems, weiter kontextualisiert (z.B. mit Auftragsinformation). Die Ergebnisse sind aktuelle und historische Information innerhalb eines wohl strukturierten und einfach zugänglichen Produktionsmodells.

Schritt 3: Digitale Abbildung von Produktionsprozessen auf Basis dieser Information erzeugt Transparenz und Wissen über den Stand der Produktion

Dieses Produktionsmodell und die beschriebenen Datenströme sind das Fundament zur Abdeckung typischer MES Anforderungen. Spezialisierte Lösungsmodule und Anwendungen bauen darauf auf. Beispiele finden sich im Reporting, Shopfloor Management mit Maßnahmeplänen, Instandhaltung, Intralogistik, und dem Qualitätsmanagement. Durch offene und standardisierte Schnittstellen werden die erfassten Informationen bereitgestellt und von spezialisierten Anwendungen einfach konsumiert.

Schritt 4: Datenaustausch zwischen MES und ERP System ermöglicht bessere Entscheidungen auf operativer, taktischer und strategischer Ebene

INFOR MES powered by FORCAM (FORCE MES FLEX) ist eine offene Plattformlösung mit MES-Funktionalitäten. Durch offene Schnittstellen der FORCE Bridge, stellt die Lösung anderen Systemen die gewonnenen Daten aus der Fertigung zur Verfügung.

  • Mengenmeldungen werden an das ERP-System zurückgespielt,
  • Arbeitsvorrat an jeder Anlage (Fertigungsaufträge wählen und starten)
  • Erfassung von Maschinendaten (Mengenmeldungen, Medienverbräuche)
  • Echtzeit, aktuelle Mengen, Bearbeitungszeiten,
  • Maßnahmenplan und Ticketsysteme

Integration von Infor LN und Infor MES powered by FORCAM

Der nachfolgenden Grafiken zeigen Ihnen die den Prozess eines Kunden, mit einer hohen Variantenvielfalt, von der Bestellung bis zur Auslieferung und wie sich dieser durch die Integration eines MES-Systems verändert.

Generell trifft zunächst die Bestellung beim Kunden ein, welche dann in Fertigungsaufträgen geplant wird. Dieser Prozess ist einem höheren Detaillierungsgrad nachfolgend aufgezeigt.

In Infor LN werden:

  1. Die Kundenaufträge aufgenommen.
  2. Die Konfiguration und Kalkulation für neue Produkte vorgenommen.
  3. Die Disposition für die neuen Artikel durchgeführt.
  4. Die Bestätigung des Kundenauftrags versendet.
  5. Die Fertigungsplanung vorgenommen.
  6. Und abschließend Fertigungsaufträge veröffentlicht.

Wie bereits zuvor erwähnt, ergeben sich hieraus die Herausforderungen für fertigende Unternehmen. Sie erhalten Informationen nur verspätet, es fehlt Transparenz über die Fertigungsprozesse, es fehlt eine objektive Datengrundlage, um Produktionsprozess zu verbessern sowie Agilität, um auf Probleme rechtzeitig und effizient zu reagieren. Zudem werden wichtige Informationen für die Rückverfolgbarkeit der Produkte nicht erfasst.

Durch die Integration eines MES-Systems können die genannten Herausforderungen adressiert und behoben werden.

Nach der Veröffentlichung der Fertigungsaufträge übernimmt das MES-System die Steuerung und Überwachung der Produktion. Alle freigegebenen Fertigungsaufträge werden am richtigen Arbeitsplatz am Shopfloor Terminal dargestellt und können von den Mitarbeitern ausgewählt, selektiert und gestartet werden.

Mit dem Start des Fertigungsauftrages erhält das ERP System Informationen in Echtzeit Informationen zum aktuellen Fertigungsstatus und sämtliche Maschinendaten bspw. Mengen, Zeiten, Halbfertigware und Komponentenverbräuche zurückgemeldet.

Dies inkludiert die folgenden Meldungen:

  1. Arbeitsgang Start (Rüstzeiten)
  2. Arbeitsgang unterbrochen (Rückmeldung von Zeiten und Mengen)
  3. Ladeträger voll (Rückmeldung von Zeiten und Mengen)
  4. AG fertig (Mitarbeiterzeiten, Maschinenzeiten, Mengen Rohmaterial und Halbfertigware)

Die Grafik oberhalb fasst den Prozess von der Bestellung bis zur Auslieferung zusammen. Dies zeigt noch einmal, dass zentrale Informationen über den Fertigungsprozess erhoben werden können, welche ohne eine MES-Integration verloren gehen würden. Die Nutzen der Integration werden im Nachfolgenden näher beleuchtet.

Nutzen durch die Integration eines MES-Systems

Durch die Integration von Infor LN mit Infor MES powered by FORCAM kann das Infor LN veredelt und folgenden Mehrwerte realisiert werden:

Mehr Kapazität, Umsatz, Profit, Nachhaltigkeit: Eine bessere Nutzung knapper Fertigungskapazitäten eröffnet zusätzliche Kapazität ohne weiteres Investment in Maschinen, Anlagen und Gebäude. Die papierlose Fertigung erlaubt höhere Agilität und zunehmende Nachhaltigkeit

Mehr Kundenorientierung: Planung und neu Priorisierung basierend auf IST-Daten

Granulare Fertigungstransparenz: Breite und robuste Maschinenkonnektivität liefert die nötige Datenbasis

Niedrigere Prozesskosten: Reduzierung der Durchlaufzeiten damit verbundenen Prozesskosten

Kürzere Reaktionszeiten: Echtzeitinformationen zum Auftragsstand und Produktionsstand

Geringerer CO₂-Fußabdruck über Energie- und Medienverbräuche

Fazit

Durch den Einsatz eines MES-Systems erhalten Sie Fertigungstransparenz in Echtzeit und die Fähigkeit, Prozesse Ende-zu-Ende zu denken. Sie erhalten Informationen durchgängig vom Kundenauftrag bis zur Fertigstellung des Fertigungsauftrages. Die Datenerhebung beginnt direkt an der Maschine und erlaubt die Aufnahme von Prozessparametern für Use Cases wie bspw. Rückverfolgbarkeit. Das MES-System schafft die nötige Transparenz,

  • um Durchlaufzeiten erheblich zu verkürzen,
  • die Qualität zu verbessern
  • und die Rentabilität des Unternehmens zu steigern.

Sie schließen die Informationslücke zwischen ERP System und Maschine, wodurch Sie von einer zuverlässigen Steuerung und Überwachung ihrer Fertigung profitieren.